Rudolf Bohren gestorben

''Lass uns zu Protestanten werden gegen das Unrecht und das Mobbing in deiner Kirche. Gib den Mut zur Wahrheit. Befreie uns von Resignation, Wehleidigkeit und Ungeduld.'' - Rudolf Bohren (1920-2010)

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am Abend des 1. Februar 2010 Prof. em. Dr. Rudolf Bohren im Alter von 89 Jahren. Der reformierte Theologe lehrte und wirkte als ''Grenzgänger zwischen Theologie, Literatur und Psychologie'', von 1974 bis zu seiner Emeritierung 1988 in Heidelberg.

An der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität war Bohren Inhaber des Lehrstuhls für Predigtlehre (Homiletik) und Lehre von der Seelsorge (Poimenik).

Rudolf Bohren wurde am 22. März 1920 in Grindelwald geboren. Er besuchte das Freie Gymnasium in Bern und studierte während des Zweiten Weltkrieges an den Universitäten von Bern und Basel Theologie.

1946 wurde Bohren zunächst als Pfarrverweser in Bern eingesetzt, später war er Pfarrer in Holderbank-Möriken-Wildegg (1947-1956) und in Arlesheim/Basel-Land (1956 bis 1958).
1958 ging Bohren als Professor für Praktische Theologie an die Kirchliche Hochschule Wuppertal, wo er bis 1971 lehrte. In dieser Zeit arbeitete er zusammen mit dem Alttestamentler Hans Walter Wolff, dem Neutestamentler Georg Eichholz und den Systematikern Jürgen Moltmann sowie Hans-Georg Geyer.
1972 bis 1974 war B. Professor an der Kirchlichen Hochschule von Westberlin. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1988 lehrte er als Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg.

Die "Predigtlehre" von 1971 gilt als sein Hauptwerk. Einen "Grenzgänger zwischen Theologie, Literatur und Psychologie" nannte der Rheinische Merkur 1990 den Theologen. "Er war Künstler und Wissenschaftler zugleich", arbeitete als "Dichter und Schriftsteller" schreibt sein Heidelberger Kollege Prof. Dr. Christian Möller im Nachruf.
Bohrens zum Calvinjubiläum erschienenes Gebetbuch "Beten mit Paulus und Calvin" zeigt dies eindrücklich:

„Lass uns zu Protestanten werden gegen das Unrecht
und das Mobbing in deiner Kirche.
Gib den Mut zur Wahrheit.
Befreie uns von Resignation, Wehleidigkeit
und Ungeduld.“

(aus dem Gebet von Rudolf Bohren „Nicht Mitleid – Mitleiden“ in „Beten mit Paulus und Calvin“)

Bohren wurde am 10. Februar in Dossenheim beigesetzt.

Texte von und über Rudolf Bohren im Internet

Rudolf-Bohren-Archiv:
http://predigtforschung.uni-hd.de/archiv.html

Das zum Calvinjubiläum veröffentlichte Buch „Beten mit Paulus und Calvin“ beim Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ist in Auszügen online zu lesen bei Google-Books >>>

http://books.google.de/books?id=rEqT_JCdjZoC&printsec=frontcover&source=gbs_navlinks_s#v=onepage&q=&f=false

Biografie

WIKIPEDIA >>>

Munzinger online >>>

Nachruf von Prof. Dr. em. Christian Möller, Heidelberg

''Beten mit Paulus und Calvin'' (2008) - in Auszügen online bei Google Books

"Lass uns zu Protestanten werden gegen das Unrecht und das Mobbing in deiner Kirche. Gib den Mut zur Wahrheit. Befreie uns von Resignation, Wehleidigkeit und Ungeduld."